Glauben

Gottesgegenwart

 

 

"Und wieder ist mir zumute wie einem, dem ein bekanntes Gesicht begegnet, das sich, ohne sich optisch zu ändern, in ein Anderes, ganz und gar Fremdes verwandelt - es ist, als ob ich noch ein "Auge" hätte, ein" inneres", irgendwie sinnenhaftes, aber mehr "fühlendes" Organ, das - im Vorfeld jeder Sprache - das Anwesen - die Gegenwart des/ eines unbenennbaren Wirklichen wahrnimmt.

Fridolin Stier

Der "unbenennbare Wirkliche" oder "Anderweltliche" so bezeichnet der Alttestamentler Fridolin Stier Gott. In seiner Tagebuchnotiz beschreibt er, wie er beim Gang durch die üppig wachsende und blühende Natur, angesichts von Bäumen, Disteln und Gräsern, die Gegenwart Gottes erfährt. Gott zu verstehen und zu begreifen ist unmöglich, weil er so groß, so anders, so außerhalb unseres Horizonts zu sein scheint.
Als Schöpfer der Natur ermöglicht er uns, ihn unmittelbar, manchmal unverhofft zu erfahren. Denn er ist der Grund für alles, was in der Welt ist, er lässt wachsen, ermöglicht Leben.

Aus Liebe erhält er, was er geschaffen hat. Diese Botschaft hat sein Sohn, Jesus Christus, in die Welt gebracht.

Und Gott  hält diese Liebesbeziehung zu uns Menschen lebendig durch seinen Heiligen Geist. Gott in uns, der sich ganz nah immer wieder bemerkbar macht.

Christlicher Glaube ist dieser Glaube an Gott Vater, den Schöpfer, seinen Sohn Jesus Christus, der Mensch geworden ist und an den lebendig machenden Heiligen Geist.

Waltrud Kilian, Pastoralreferentin im Dekanat